Pressemitteilung der ERKF vom 24.05.2023 zur Synode vom 22.05.2023

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66 Delegierte der Synode der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg (ERKF) behandelten am Montagabend 16 Traktanden. So wurden die jährlich wiederkehrenden Punkte wie Jahresbericht und Jahresrechnung ohne grosse Diskussionen genehmigt. Auch der alle 4 Jahre neu festzulegende Beitragssatz wurde diskussionslos bei 1.3 belassen und für weitere 4 Jahre festgelegt. Behandelt wurde auch das von der Ordinationskommission vorbereitete Geschäft, das Reglement über die Kriterien für die Ordination und die Aufnahme in den Kirchendienst von Amtsträgerpersonen. Die interessanten Beiträge der Gastredner und die feierliche Aufnahme eines Pfarrers in den Kirchendienst verliehen den an dieser Synode behandelten Geschäfte eine auflockernde Note.


Gastredner
Der Präsident des Freiburger Staatsrates und Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft, Didier Castella, war offizieller Gast der Synode. Er würdigte das Engagement der Delegierten für die Gemeinschaft. In seiner Rede erinnerte er an die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und würdigte die Nähe der Kirche zu den spirituellen und ethischen Anliegen der Bevölkerung. Mit einer Prise Humor wies er auf das Legislaturziel der ERKF hin - "für ein freies und verantwortungsbewusstes Leben einstehen"-, dessen Werten er sich als Politiker verbunden fühlt und sich gerne anschliesst. Schliesslich bedankte er sich für das Engagement der Reformierten rund um das Projekt zur Änderung des Gesetzes über die Beziehungen zwischen den Kirchen und dem Staat sowie für ihre Offenheit gegenüber den gesellschaftlichen Veränderungen im Kanton.

Als zweiter Gast wies der Präsident des Neuenburger Synodalrats, Pfarrer Yves Bourquin, darauf hin, dass alle reformierten Kirchen trotz ihrer unterschiedlichen Geschichte und kantonalen Kulturen im selben Boot sitzen. Eine Herausforderung für sie sei es, ihre Verbundenheit mit einer Ethik in Erinnerung zu rufen, die im Einklang mit ihren Handlungen stehe. Insbesondere die Richtigkeit des Sprachgebrauchs ist heute wichtiger denn je, wenn man sich auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit befinden will. Der Präsident des Neuenburger Synodalrats schloss mit einem Hinweis auf die drei sogenannten "theologischen Tugenden" (eine Tugend, die Männer und Frauen, die eine Menschheit bilden, in ihrer Beziehung zur Welt und zu Gott leiten soll, Anm.), Glaube, Hoffnung und Liebe, die die Grundlage für das spirituelle Leben und das christliche Engagement bilden.

Jahresbericht 2022
Die für Kommunikation zuständige Synodalrätin Monique Johner freute sich, dass der Jahresbericht 2022 einen regen und farbenfrohen Rückblick auf das Leben in den Kirchgemeinden und der Kantonalkirche bietet. So folgte die Synode den Ausführungen und genehmigte und verabschiedete den Jahresbericht 2022 einstimmig.
» Jahresbericht ERKF 2022

Jahresrechnung 2022 und Beitragssatz 2024 bis 2027
Die Jahresrechnung weist Einnahmen in Höhe von Fr. 2'521'100 und einen Aufwand von Fr. 2'521'606 auf. Sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben liegen unter dem Budget, bei den Einnahmen um Fr. 40'594 und bei den Ausgaben um Fr. 120'761. Der Ausgaben-überschuss reduziert sich damit auf Fr. 506 statt der vorgesehenen Fr. 80'673.
Dank der in der vergangenen Legislaturperiode sehr umsichtigen Budgetierung und der konsequenten Einhaltung dieser Vorgaben, konnte eine Konsolidierung der Eigenmittel stattfinden, um auf Unvorhergesehenes vorbereitet zu sein. Idealerweise, so betont die für das Ressort Finanzen verantwortliche Synodalrätin, Anne-Elisabeth Nobs, müsste der Beitragssatz dennoch auf 1,33 Rappen erhöht werden. Der Synodalrat ist jedoch der Ansicht, dass der Beitragssatz von 1,3 Rappen für die kommenden Jahre tragbar sein wird. Allerdings müssen die Ausgaben sorgfältig geprüft und eingehalten werden. Insbesondere bei der Schaffung neuer Ausgabenposten muss umsichtig geplant werden.
Diskussionslos folgte die Synode den Empfehlungen des Synodalrats und genehmigte infolge den Abschluss 2022 der Synodalkasse sowie den Beitragssatz für die Jahre 2024 bis 2027.

Reglement über die Kriterien für die Ordination und die Aufnahme in den Kirchendienst
Ein wichtiger Moment der Synode war die Abstimmung über das Reglement über die Kriterien für die Ordination und die Aufnahme in den Kirchendienst. Auf welcher Grundlage kann die Ordinationskommission, die für die Aufnahme der Kandidatinnen und Kandidaten in den Kirchendienst im Kanton zuständig ist, ihre Gespräche führen und ihre Empfehlung abgeben? Sieben Kriterien wurden definiert: Verständnis der Kirche, Verständnis der Institution, Berufsbild, Verständnis für die reformierte Identität, Kompetenzen zur Zusammenarbeit, interkonfessioneller und interreligiöser Dialog sowie Integration in den lokalen Kontext. Das letzte Kriterium, das eng mit der Definition der "Freiburger Kultur" zusammenhängt, eröffnete eine interessante Diskussion: Mehrere Synodale stimmten darin überein, dass diese Kultur zwar mit wenigen Worten schwer zu umschreiben sei, dass sie aber jenseits ihrer inneren Vielfalt sehr wohl existiere. Das Reglement wurde ohne Abänderungen in erster Lesung und in der Schlussabstimmung in Einstimmigkeit genehmigt. Mit Hilfe dieser Kriterien wird die Ordinationskommission ihre Gespräche auf einer transparenten und fairen Basis führen können.

Aufnahme in den Kirchendienst
Auf Antrag der Ordinationskommission wurde die Aufnahme in den Kirchendienst von Pfarrer Yann Morvant (Châtel-St-Denis - La Veveyse) bestätigt. In einer feierlichen Zeremonie wurde er in den freiburgischen Kirchendienst aufgenommen.

Jugendarbeit in den Kirchgemeinden
Synodalrat Benjamin Stupan zeigte die Wichtigkeit der Jugendarbeit in den Kirchgemeinden auf. Es sei nun wieder an der Zeit, die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen neu zu erheben, um das Angebot der kantonalen Fachstelle Jugend noch attraktiver gestalten zu können. Er forderte die Synode auf, die laufende Umfrage zur Erhebung der Jugendarbeit innerhalb der Kirchgemeinden an die Jugendverantwortlichen, Amtsträgerpersonen und Präsidien zur Teilnahme weiterzuleiten.

Kirche einmal anders erleben
Die vierte Ausgabe der Langen Nacht der Kirchen, findet am 2. Juni 2023 statt. Der Synodalrat freut sich, dass 12 reformierte Kirchgemeinden ihre Türe öffnen und den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, die Kirchen einmal anders zu erleben und zu entdecken. Über 100 Veranstaltungen, darunter Konzerte, Filme, Theater, Führungen, Spiele, gemeinsame Gebete und spirituelle sowie kulinarische Angebote für Familien, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, können im Kanton Freiburg an diesem Abend besucht und erkundet werden.
» www.langenachtderkirchen.ch

Kirchliches Umweltmanagement
Synodalrat Martin Burkhard berichtete, dass zwei französischsprachige Mitglieder unserer Kirche den Lehrgang als kirchliche Umweltberater beim Verein oeku-Kirchen für die Umwelt erfolgreich bestanden haben und den Kirchgemeinden nun als Coach in Sachen Umweltmanagement zur Seite stehen. Er hofft, deutschsprachige Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich ausbilden lassen und sich den deutschsprachigen Kirchgemeinden der ERKF zur Verfügung stellen.

Verabschiedung Synodalrat, Pfr. Martin Burkhard
Pierre-Philippe Blaser, Präsident des Synodalrats, verabschiedete Synodalrat, Pfr. Martin Burkhard mit einem kurzen, humoristischen Rückblick und dankte ihm für sein vielseitiges und sehr geschätztes Engagement in der Freiburger Kantonalkirche. Für seine neue Herausforderung beim HEKS wünschte er ihm alles Gute.
Synode 22.05.23
24.05.2023
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