Haus der Begegnung in Charmey wird wahrscheinlich verkauft
Die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg (ERKF) hat an ihrer letzten Sitzung in Grangeneuve einen wegweisenden Entscheid gefällt: Sie verzichtet auf den Rückkauf des Haus der Begegnung in Charmey und wird es an andere Käufer veräussern.
Seit Jahrzehnten ist das Haus der Begegnung ein wichtiger Ort im Leben unserer Kantonalkirche. Nach anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten übernahm 2021 ein neuer Stiftungsrat die Leitung – in letzter Minute, um einen finanziellen Kollaps abzuwenden. Präsident Adrien de Steiger schilderte der Synode eindrücklich, wie äusserst kritisch die Lage damals war. Trotz der Einsetzung des neuen Teams war sogar die Direktorin zurückgetreten.
Eine erste Stabilisierung gelang dank der Zwischennutzung durch die Asylorganisation ORS (Organisation for Refugee Services), die das Zentrum als Unterkunft für Geflüchtete betrieb. In dieser Phase festigte sich die Zusammenarbeit des Stiftungsrats mit den regionalen Tourismusverantwortlichen. Mit dem Auszug von ORS eröffnete sich nun die Möglichkeit für eine Neuausrichtung.
«Wir haben ein gutes und tragfähiges Projekt auf dem Tisch», betonte de Steiger. Vorgesehen sind insbesondere der Umbau zu einer Gruppenunterkunft, die Schaffung von modularen Räumen, einer Kapelle, Gemeinschaftsräumen, einem Restaurant und einer neuen Küche. Der Baustart ist auf Mitte Juni geplant, die Wiedereröffnung soll 2026 erfolgen. Um den Weg für den Verkauf freizumachen, musste die Synode ihr verbrieftes Rückkaufsrecht zum symbolischen Preis von einem Franken formell ausschlagen. Dies hat sie nun getan – und damit dem Stiftungsrat grünes Licht für konkrete Verkaufsverhandlungen und den Vertragsabschluss im Einvernehmen mit dem Synodalrat gegeben. Die UBIC Group übernimmt demnach auch den Betrieb. Der Präsident des Synodalrats, Pierre-Philippe Blaser, sprach von einer emotionalen Entscheidung, die jedoch ein neues Kapitel in der Geschichte des Hauses der Begegnung einleite.
Rechnung schliesst besser als befürchtet
Die Synodalkasse der ERKF schliesst das Jahr 2024 mit einem Defizit von 13’012 Franken ab – deutlich besser als der ursprünglich budgetierte Ausgabenüberschuss von rund 50’000 Franken.
Den Einnahmen von 2,592 Millionen Franken standen Ausgaben von 2,604 Millionen Franken gegenüber. Die Ausgaben blieben damit rund 35’000 Franken unter dem Budget, lagen jedoch 51’100 Franken über dem Vorjahr.
Datentransfer und Katechese
Die Synode genehmigte zügig zwei Dossiers, die sie über mehrere Jahre hinweg intensiv begleitet hatte. Dazu gehört das Reglement über die Datenübermittlung an die Kirchgemeinden und die Registerführung in der Kirchgemeinde. Dabei konnten datenschutzrechtliche Hürden erfolgreich geklärt und rechtssichere Grundlagen geschaffen werden.
Ebenfalls verabschiedet wurde eine neue Richtlinie für die Anstellung von katechetischen Mitarbeitenden. Sie löst das bisherige Reglement ab, konzentriert sich auf das Wesentliche und soll mehr Transparenz und Fairness schaffen. Das als Empfehlung formulierte Dokument besteht aus fünf Teilen. Die Synode stimmte den zentralen Punkten ohne Diskussion zu.
Stipendien für ein Theologiestudium
Als Reaktion auf den zunehmenden Mangel an Pfarrpersonen prüft der Synodalrat auf Vorstoss der Synode die Einführung eines Stipendienmodells für Theologiestudien. Der demografische Wandel, Pensionierungen und die besondere Situation des zweisprachigen Kantons Freiburg, der über keine reformierte theologische Fakultät verfügt, erschweren die Rekrutierung neuer Berufungen zusätzlich. Ein Stipendium könnte Personen, die sich für die Mission der Kirche interessieren und über Berufserfahrung verfügen, den Zugang zum Theologiestudium erleichtern. In Diskussion ist ein Reglement, das Rahmenbedingungen und mögliche Rückerstattungen definieren würde. Die Finanzierung könnte über einen Fonds erfolgen, in den die Kirchgemeinden einzahlen.
Rekurskommission wieder vollständig
Die Synode wählte Bettina Beer, Pfarrerin in der reformierten Kirchgemeinde Freiburg, in die Rekurskommission. Damit ist die fünfköpfige Kommission vollzählig besetzt.
Für Rückfragen:
Peter A. Schneider
026 670 45 40,
Die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg (ERKF) hat an ihrer letzten Sitzung in Grangeneuve einen wegweisenden Entscheid gefällt: Sie verzichtet auf den Rückkauf des Haus der Begegnung in Charmey und wird es an andere Käufer veräussern.
Seit Jahrzehnten ist das Haus der Begegnung ein wichtiger Ort im Leben unserer Kantonalkirche. Nach anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten übernahm 2021 ein neuer Stiftungsrat die Leitung – in letzter Minute, um einen finanziellen Kollaps abzuwenden. Präsident Adrien de Steiger schilderte der Synode eindrücklich, wie äusserst kritisch die Lage damals war. Trotz der Einsetzung des neuen Teams war sogar die Direktorin zurückgetreten.
Eine erste Stabilisierung gelang dank der Zwischennutzung durch die Asylorganisation ORS (Organisation for Refugee Services), die das Zentrum als Unterkunft für Geflüchtete betrieb. In dieser Phase festigte sich die Zusammenarbeit des Stiftungsrats mit den regionalen Tourismusverantwortlichen. Mit dem Auszug von ORS eröffnete sich nun die Möglichkeit für eine Neuausrichtung.
«Wir haben ein gutes und tragfähiges Projekt auf dem Tisch», betonte de Steiger. Vorgesehen sind insbesondere der Umbau zu einer Gruppenunterkunft, die Schaffung von modularen Räumen, einer Kapelle, Gemeinschaftsräumen, einem Restaurant und einer neuen Küche. Der Baustart ist auf Mitte Juni geplant, die Wiedereröffnung soll 2026 erfolgen. Um den Weg für den Verkauf freizumachen, musste die Synode ihr verbrieftes Rückkaufsrecht zum symbolischen Preis von einem Franken formell ausschlagen. Dies hat sie nun getan – und damit dem Stiftungsrat grünes Licht für konkrete Verkaufsverhandlungen und den Vertragsabschluss im Einvernehmen mit dem Synodalrat gegeben. Die UBIC Group übernimmt demnach auch den Betrieb. Der Präsident des Synodalrats, Pierre-Philippe Blaser, sprach von einer emotionalen Entscheidung, die jedoch ein neues Kapitel in der Geschichte des Hauses der Begegnung einleite.
Rechnung schliesst besser als befürchtet
Die Synodalkasse der ERKF schliesst das Jahr 2024 mit einem Defizit von 13’012 Franken ab – deutlich besser als der ursprünglich budgetierte Ausgabenüberschuss von rund 50’000 Franken.
Den Einnahmen von 2,592 Millionen Franken standen Ausgaben von 2,604 Millionen Franken gegenüber. Die Ausgaben blieben damit rund 35’000 Franken unter dem Budget, lagen jedoch 51’100 Franken über dem Vorjahr.
Datentransfer und Katechese
Die Synode genehmigte zügig zwei Dossiers, die sie über mehrere Jahre hinweg intensiv begleitet hatte. Dazu gehört das Reglement über die Datenübermittlung an die Kirchgemeinden und die Registerführung in der Kirchgemeinde. Dabei konnten datenschutzrechtliche Hürden erfolgreich geklärt und rechtssichere Grundlagen geschaffen werden.
Ebenfalls verabschiedet wurde eine neue Richtlinie für die Anstellung von katechetischen Mitarbeitenden. Sie löst das bisherige Reglement ab, konzentriert sich auf das Wesentliche und soll mehr Transparenz und Fairness schaffen. Das als Empfehlung formulierte Dokument besteht aus fünf Teilen. Die Synode stimmte den zentralen Punkten ohne Diskussion zu.
Stipendien für ein Theologiestudium
Als Reaktion auf den zunehmenden Mangel an Pfarrpersonen prüft der Synodalrat auf Vorstoss der Synode die Einführung eines Stipendienmodells für Theologiestudien. Der demografische Wandel, Pensionierungen und die besondere Situation des zweisprachigen Kantons Freiburg, der über keine reformierte theologische Fakultät verfügt, erschweren die Rekrutierung neuer Berufungen zusätzlich. Ein Stipendium könnte Personen, die sich für die Mission der Kirche interessieren und über Berufserfahrung verfügen, den Zugang zum Theologiestudium erleichtern. In Diskussion ist ein Reglement, das Rahmenbedingungen und mögliche Rückerstattungen definieren würde. Die Finanzierung könnte über einen Fonds erfolgen, in den die Kirchgemeinden einzahlen.
Rekurskommission wieder vollständig
Die Synode wählte Bettina Beer, Pfarrerin in der reformierten Kirchgemeinde Freiburg, in die Rekurskommission. Damit ist die fünfköpfige Kommission vollzählig besetzt.
Für Rückfragen:
Peter A. Schneider
026 670 45 40,