Editorial

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Liebe Leserinnen, liebe Leser

In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz selbst vor Weihnachten nicht Halt macht, erscheint mit „Der Stolperengel" von Susanne Niemeyer eine erfrischend andere Perspektive auf das Fest. Mit 24 Geschichten voller Esprit und Tiefgang rüttelt sie an unseren festgefahrenen Vorstellungen vom perfekten Weihnachtsfest – und trifft dabei genau den Nerv unserer Zeit.

Dass Weihnachten vor allem vom Miteinander lebt, beweist die Kirchgemeinde St. Antoni eindrucksvoll. Seit acht Jahren verwandeln dort engagierte Freiwillige Stoffspenden in wärmende Decken für geflüchtete Kinder. Das Projekt „mini Decki" zeigt: Kleine Gesten der Mitmenschlichkeit können vieles bewirken.

In einer Welt, in der manche Politiker behaupten, sie allein könnten Geschichte schreiben und goldene Zeitalter einläuten, sind solche konkreten Taten der Nächstenliebe besonders wertvoll. Während in sozialen Medien oft die lautesten Stimmen dominieren, wirken hier Menschen im Stillen – nicht mit grossen Ankündigungen, sondern mit echtem Engagement.

Auch im kirchlichen Leben stehen Veränderungen an: Nach Jahren des engagierten Wirkens als Spitalseelsorgerin am HFR in Riaz übergibt Pfarrerin Marianne Weymann den Stab an Béatrice Perregaux Allisson. Ein Wechsel, der die Kontinuität der wichtigen seelsorgerischen Arbeit sichert.

Mit der „Langen Nacht der Kirchen" am 23. Mai 2025 setzen die reformierte und die katholische Kirche im Kanton Freiburg ein starkes Zeichen für Offenheit und Dialog. Die Kirchentüren öffnen sich weit für alle, die Glauben und Kultur in ihrer lebendigen Vielfalt erleben möchten. Hier zeigt sich wahre Grösse: nicht in der Abgrenzung, sondern in der Begegnung.

Gerade in der Adventszeit wird deutlich: Freiwilligenarbeit ist das Fundament unserer Kirchgemeinden. Tausende geschenkte Stunden zeugen von einem lebendigen Miteinander, das weit über konfessionelle Grenzen hinausreicht. Diese Zeit des Gebens und Nehmens bereichert nicht nur die Empfangenden, sondern auch jene, die sich engagieren – eine wertvolle Erfahrung, die das ganze Jahr trägt.

In Zeiten, in denen manche die Wahrheit nach Belieben zu biegen versuchen, erinnern wir uns an die Worte aus dem Buch der Sprüche: „Eine wahre Aussage bleibt immer gültig, aber Lügen halten nur einen Augenblick." Möge diese Adventszeit uns allen helfen, das Echte vom Schein zu unterscheiden.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben eine gesegnete Weihnachtszeit voller echter Begegnungen und Momente der Besinnung. Möge das neue Jahr 2025 Ihnen Kraft und Zuversicht schenken, weiterhin das Gute zu tun und die Wahrheit zu leben. Frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Benjamin Stupan
Synodalrat
Ressort Kommunikation

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