Tod in Sarajevo – wo die Macht hinführen kann

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Am 28. Juni 1914 geschah es! Pistolenschüsse töteten Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo. Mit ihm starb seine Frau Sophie von Hohenberg. Das Attentat war der Auslöser für eine Krise, die zum Ersten Weltkrieg führen sollte.

Der Kaiser Franz Josef I hatte Bosnien im Jahr 1908 annektiert. Franz Ferdinand wollte die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn mit einem südslawischen Reichsteil erweitern. Das war wahrscheinlich der Nährboden für das Attentat, welche vom bosnischen Serben Gavrilo Princip ausgeübt worden ist, der damals 19 Jahre alt war.

Für diesen Besuch wurden keine besonderen Vorkehrungen getroffen. Der österreichische Militärstatthalter stufte Sarajevo als sicher ein. Dies stellte sich als Fehler mit tragischen Folgen heraus. Princip trat aus der Menge hervor und feuerte einige Schüsse auf das Auto ab. Zuerst wurde Sophie von einer Kugel getroffen, danach Ferdinand. Beide starben.

Die Wiener trauerten wenig um das Ehepaar, da Franz Ferdinand als ruppig galt und er die Ehe mit Sophie gegen den Willen des Kaisers eingegangen war. Die Österreicher waren sich sicher, dass Serbien hinter diesem Anschlag stand. Ein Grund also, gegen dieses Land den Krieg zu eröffnen, der sich in der Folge auf die ganze Welt ausdehnte. Etwa 17 Millionen Menschen haben darin ihr Leben verloren.

Es dürfte im Bestreben des Menschen sein, erhaltene Macht immer weiter auszubauen. Mit ihr wächst die Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten, dafür fast jeden Preis zu bezahlen und die Menschenrechte mit Füssen zu treten. Blicken wir auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine oder auf jenen zwischen Israel und Palästina. Der Mensch zieht zur Verwirklichung seiner Ideale oder auf Geheiss eines Despoten in den Krieg und stirbt. Was zurückbleibt sind Trauer und Armut.

Heute sprechen wir von einem Dritten Weltkrieg. Krisenherde gibt es genug, dass ein Flächenbrand entstehen kann. Vielleicht bewahren uns unsere christlichen Werte davor. Wenn wir sie nur leben würden! Beten wir dafür, dass jene, die am Hebel der Macht sitzen, vernünftig sind und alles daransetzen, dass es nicht so weit kommt.

» www.hgm.at/ausstellungen/dauerausstellungen/das-attentat-von-sarajevo-28-juni-1914
» www.museedelagrandeguerre.com/histoire-grande-guerre/attentat-sarajevo-1914/

Benjamin Stupan
Synodalrat
Ressort Kommunikation

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