Interview mit Pfarrerin Bettina Beer

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Diese Interview-Reihe stellt Menschen aus dem evangelisch-reformierten Kontext im Kanton Freiburg vor. Die Fragen werden ausschliesslich schriftlich gestellt und schriftlich beantwortet.

Ziel ist es, unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen auf einfache, doch aussagekräftige Weise sichtbar zu machen. Durch die feste Struktur der Fragen bleibt das Format einheitlich und leicht umsetzbar.

Zur Person
Bettina Beer ist Pfarrerin der Reformierten Kirchgemeinde Freiburg. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Nach dem Abschluss ihres Master of Arts in reformierter Theologie an der Universität Neuenburg hat sie sich im Bereich Erwachsenenbildung und Organisationsführung weitergebildet – und ihre Kompetenzen mit dem Eidgenössischen Fachausweis in Erwachsenenbildung sowie dem Diplom in Verbandsmanagement des VMI erweitert.
Neben ihrer kirchlichen Tätigkeit engagiert sie sich politisch bei den GRÜNEN Freiburg und leitet ensa-Kurse für Erste Hilfe für psychische Gesundheit.

1. Welche Hobbys bereichern Ihr Leben?
Sport und Politik. Joggen und Yoga nehmen seit Jahren einen festen Platz in meinem Alltag ein. Ich plane den Sport fix ein und die Zeit, die ich dafür einsetze, ist nicht verhandelbar. Sport ist nicht nur ein Hobby, sondern ein wichtiger Bestandteil meiner psychischen Gesundheit. Zur Politik bin ich vor einigen Jahren gekommen. Die Parteiarbeit macht mir Spass, ist aber auch mein ehrenamtliches Engagement für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft.

2. Welches Buch lesen Sie gerade?
Nebst Fachliteratur lese ich fast nur Krimis, vor allem skandinavische. Ich komme meist nur abends im Bett zum Lesen, da tauche ich gerne in eine spannende Verbrechensgeschichte ein. So kann ich gut abschalten. In den Ferien lese ich auch gerne Romane, so letzthin der neueste Roman, Dream Count, von Chimamanda Ngozie Adichie, einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen, die mit einem messerscharfen feministischen Blick die nigerianische und amerikanische Gesellschaft seziert.

3. Welchen Stellenwert hat Kultur für Sie?
Ich gebe zu: ich bin eher eine Kulturbanausin. Nicht weil mich Kultur nicht interessieren würde, aber irgendwie stehen Theater- und Ausstellungsbesuche immer hinten an, wenn Zeit knapp ist. Ich kann mich eher für Popkultur begeistern: Fernsehserien, Popmusik, Kino-Blockbuster. Müsste ich mich als Pfarrerin vermehrt mit klassischer Kunst befassen? Vielleicht. Ich merke aber auch, dass meine Popkulturinteressen mich mit vielen Menschen verbinden.

4. Welche Person hat Sie besonders geprägt
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Eine Schlüsselperson in meinem Leben war sicher Pierre-Alain Chervet, der mich als kirchlicher Jugendarbeiter in meiner Jugendzeit stark geprägt hat. Durch ihn bin ich zum Theologiestudium gekommen, und sogar zu meinem Mann, den ich in einem Skilager der kirchlichen Jugendarbeit kennengelernt habe. Wir sind immer noch befreundet und er ist auch der Götti unseres Sohnes.

5. Wie verbinden Sie Glaube und Alltag?
Als eher aktive als kontemplative Person habe ich es nicht so mit dem Meditieren und ruhig sitzen. Wenn ich mit dem Hund oder beim Joggen draussen unterwegs bin, habe ich viel Zeit, um mich mit meinem Glauben auseinanderzusetzen. Dabei entstehen oft auch Predigten. Manchmal ist es eine Zeile eines Liedtextes, die mich spirituell anspricht oder gar zum Gebet wird. Und mein politisches Engagement ist ganz klar aus meinem Glauben heraus motiviert.


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