11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe
Anfang September trafen sich in Karlsruhe zum 11. Mal in der Geschichte der weltweiten Ökumene seit 1948 alle 300 Mitgliedkirchen des World Council Of Churches (Weltkirchenrat). Auf dem Messegelände war alles für die Ankunft, Begleitung und Verpflegung von über 3000 internationalen Gästen bereit.
Das Gebetszelt bildete die spirituelle Mitte, die allmorgendlichen Gottesdienste gehörten mit zu den Höhepunkten des Grossanlasses, und es war beglückend zu erleben, mit welcher Begeisterung, mit welchem Eifer und welcher Freude die Angehörigen der Kirchen aus allen Kontinenten unserer Erde den Glaubensgeschwistern die Lieder und Gebete ihrer Heimat beibrachten. Tiefe Andacht wechselte sich ab mit Gesang aus Tausenden von Kehlen, Tanz und Theater, Musik und Chorbegleitung machten jede Morgenandacht zu einem vielfarbigen Missionsfest.
Zeit, Raum und Wille zur Begegnung, zum gegenseitigen Zuhören und zu Gesprächen machten die Vision vom Corpus Christi fast körperlich spürbar, und wenn ein Bruder aus Afrika oder eine Schwester aus Südasien vom Leben, Glauben und oft auch Kampf ums eigene Überleben erzählte, dann haben alle andern die Freude oder den Schmerz selber gefühlt. Diese biblische Vision einer Kirche als Organismus braucht die Nahrung durch unverstellte Begegnung, kulturellen Austausch und direkte Verständigung.
Die Delegationen der anglikanischen und protestantischen Glaubensfamilie kamen aus allem fünf Kontinenten, die orthodoxen Kirchen waren durch zwei separate Delegationen aus unterschiedlichen Denominationen vertreten. Sie hatten Gesamterneuerungswahlen zu tätigen und eine gemeinsame Schlusserklärung zu verabschieden. Dabei wurden auch schwierige Themen wie der Ukrainekrieg, die Klimakrise und die weltweite Zunahme von Hunger nicht ausgeklammert und in hitzigen Diskussionen debattiert. Viel zu reden gab auch die Forderung der jungen Teilnehmenden nach mehr Partizipation und Entscheidungsbefugnis. Sie besetzten die Mikrofone und riefen ihren Altvorderen zu: Wenn ihr uns nicht einbezieht, werdet ihr hier dereinst keine Nachfolger haben, wenn ihr in die ewige Herrlichkeit eingegangen seid.
Die weltweite Kirche, die geistliche Heimat in unserem irdischen Dasein, ist in dieser Versammlung wieder lebendig geworden und hat uns ihr Gesicht gezeigt in einem Meer aus Farben und Klängen, Sprachen und Gesängen, kultureller Vielfalt und einem tiefen Glauben an den Einen, der alles mit seiner Liebe verbindet.
Abschlussdokumente:
» www.oikoumene.org/search?f%5B0%5D=language%3Aen
Katrin Bardet
Synodalrätin
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Das Gebetszelt bildete die spirituelle Mitte, die allmorgendlichen Gottesdienste gehörten mit zu den Höhepunkten des Grossanlasses, und es war beglückend zu erleben, mit welcher Begeisterung, mit welchem Eifer und welcher Freude die Angehörigen der Kirchen aus allen Kontinenten unserer Erde den Glaubensgeschwistern die Lieder und Gebete ihrer Heimat beibrachten. Tiefe Andacht wechselte sich ab mit Gesang aus Tausenden von Kehlen, Tanz und Theater, Musik und Chorbegleitung machten jede Morgenandacht zu einem vielfarbigen Missionsfest.
Zeit, Raum und Wille zur Begegnung, zum gegenseitigen Zuhören und zu Gesprächen machten die Vision vom Corpus Christi fast körperlich spürbar, und wenn ein Bruder aus Afrika oder eine Schwester aus Südasien vom Leben, Glauben und oft auch Kampf ums eigene Überleben erzählte, dann haben alle andern die Freude oder den Schmerz selber gefühlt. Diese biblische Vision einer Kirche als Organismus braucht die Nahrung durch unverstellte Begegnung, kulturellen Austausch und direkte Verständigung.
Die Delegationen der anglikanischen und protestantischen Glaubensfamilie kamen aus allem fünf Kontinenten, die orthodoxen Kirchen waren durch zwei separate Delegationen aus unterschiedlichen Denominationen vertreten. Sie hatten Gesamterneuerungswahlen zu tätigen und eine gemeinsame Schlusserklärung zu verabschieden. Dabei wurden auch schwierige Themen wie der Ukrainekrieg, die Klimakrise und die weltweite Zunahme von Hunger nicht ausgeklammert und in hitzigen Diskussionen debattiert. Viel zu reden gab auch die Forderung der jungen Teilnehmenden nach mehr Partizipation und Entscheidungsbefugnis. Sie besetzten die Mikrofone und riefen ihren Altvorderen zu: Wenn ihr uns nicht einbezieht, werdet ihr hier dereinst keine Nachfolger haben, wenn ihr in die ewige Herrlichkeit eingegangen seid.
Die weltweite Kirche, die geistliche Heimat in unserem irdischen Dasein, ist in dieser Versammlung wieder lebendig geworden und hat uns ihr Gesicht gezeigt in einem Meer aus Farben und Klängen, Sprachen und Gesängen, kultureller Vielfalt und einem tiefen Glauben an den Einen, der alles mit seiner Liebe verbindet.
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Katrin Bardet
Synodalrätin
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